Der silberne Zweig

Magischer Begleiter oder bezaubernder Gegenstand?
Keltische Mythen erzählen von einem silbernen Zweig, der als Schlüssel zur Anderswelt, zum walisischen Annwn, verwendet werden kann, um diesen Ort schon zu Lebzeiten zu bereisen. Frühe keltische Volksüberlieferungen sprechen von einem versilberten Zweig vom Apfelbaum, an dem Silberglöckchen in Form von Äpfeln hängen.

Barden benutzen den Zweig um die Aufmerksamkeit des Publikums zu gewinnen, um den Beginn einer Erzählung oder eines Liedes einzuläuten. Im spirituellen Bereich wird der silberne Zweig oder Glöckchen im Allgemeinen, dazu verwendet eine Zeremonie oder ein Ritual zu eröffnen.

Man, sagt der Klang von Schellen klärt die Luft, bereitet den Raum auf das eigentliche Ereignis vor. Das kann dann Meditation, eine Räucherung, eine rituelle Handlung, eine magische Arbeit, eine Zeremonie oder eine Zusammenkunft sein.
Selbst heilende und beschützende Wirkung werden dem silbernen Zweig nachgesagt, so wird er zuweilen zum Talisman. Glocken haben auch einen Jahreszeitlichen Bezug zum Yule-Fest, da das Glockenspiel bei Tagesanbruch, ein alter keltischer Brauch ist, um der neuen Sonne auf den Weg zu helfen.

Vom Apfelbaum sollte er sein, am besten vom Totholz eines Astes und in etwa 3 bis 4 Hände lang. Bitten den Baum um seinen Segen, den Zweig an Dich nehmen zu dürfen. Es muss ein Ast sein der niemals den Boden berührt hat, das ist dem Element Luft geschuldet.
Schön verzweigt soll er sein, die Intuition wird Dich hier leiten. Schäle die Rinde von dem Ast und Öle das Holz, aber verwende niemals Farbe.

Mach Dich auf die Suche nach silbernen bzw. silberfarbenen Glöckchen oder Schellen. Nimm nicht die erstbesten, oder billigsten und achte auf den Klang! Es soll hübsch aussehen, wertig sein, aber vor allem sollen die Glocken für Dich ansprechend wirken. Zähle die Verästelungen am Zweig, denn so viele Schellen brauchst Du zumindest, es dürfen aber mehr sein.

Binde an jede Verästelung zumindest ein Glöckchen mit einem blauen oder weißen Band oder Faden, so dass es beweglich herabhängt wie ein Apfel. Erinnert Dich der Ast jetzt vielleicht an einen Blütenzweig?

Wie bei jeder kreativen, gestaltenden Arbeit, die Du konzentriert und engagiert ausführst, beseelst Du das Werkstück mit deinen Gedanken und Emotionen. Du kannst es sozusagen aufladen, mit seiner Aufgabe betrauen ihm seinen Sinn einhauchen. Sprich ruhig während der Fertigung mit ihm, wenn du magst, verbal oder nonverbal,…ganz egal.

Zu guter letzt segne den Zweig und versehe ihn mit deinem persönlichen Zeichen. Das kann Dein Name, Initialen, eine Rune oder ein Symbol sein, das für Dich steht. Ritze das Zeichen oder brenne es ein, damit es nur schwer zu entfernen ist und nicht verblasst.

mein Silberner Zweig

Dies ist mein silberner Zweig, mit dem ich den Raum vor Meditationen, meiner Wyda-Praxis oder vor Gesprächen mit der geistigen Welt reinige.
Ich habe ihn noch nicht für die magische Arbeit selbst eingesetzt, und weiß auch nicht ob ich das je versuchen werde. Für mich passt es einfach sehr gut, am Anfang und Ende meiner spirituellen Zeit, den silbernen Zweig erklingen zu lassen. Rhythmisch, monoton geläutet, erinnert es mich an schamanisches Trommeln und es erzeugt für mich einen Übergang aus dem Alltag in den spirituellen Raum.

Ich habe aber auch eine, für mich viel praktischere Variante gebaut, ursprünglich für Reinigungsräucherungen, des Hauses. Dieser sehr handliche Ast mit Federn und Glöckchen, liegt mir sogar viel mehr und so verwende ich ihn auch fast täglich bei der spirituellen Arbeit.

meine handliche Variante für den täglichen Gebrauch

Wie oben erwähnt, Du beseelst dein Werkstück mit seiner Aufgabe, deshalb denke ich, dass die Gestaltung, solange ein paar wesentliche Punkte eingehalten werden (vom Apfelbaum, silbern aussehende Glöckchen), Deiner Kreativität überlassen bleibt. Für mich funktioniert das zumindest sehr gut.

Ach ja, was mir zum Schluß noch dazu einfällt. Wie so oft in der spirituellen Arbeit solltest Du dem Intellekt, der unseren ganzen Tag beherrscht und meist sehr wissenschaftlich analytisch trainiert ist, nicht die Hauptrolle spielen lassen. Das heißt nicht, dass Du blind vertrauen oder glauben musst, sondern lediglich loslassen, den Dingen offen begegnen, nicht nach Erklärungen suchen sollst. Es geht hier vielmehr ums zusehen, hören, spüren, genießen und erfahren was passiert.

Nimm das was passiert, was du spürst einfach an oder lass es sein. Gib nicht gleich auf falls nichts passiert, leg deine Erwartungshaltung ab aber verwirf was sich nicht richtig für Dich anfühlt.
Vergiss nicht, du brauchst keine wissenschaftliche Erklärung für alles was Du erlebst. Deine Intuition ist der Reiseleiter und Deine Sinne die Lehrmeister. Alles was Dir bei der spirituellen Arbeit widerfährt, ist für Dich und Du musst niemanden Rechenschaft darüber ablegen, musst nichts beweisen!

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